ganz

ganz

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ganz [gants̮] <Adj.>:
1. gesamt:
er kennt ganz Europa; die Sonne hat den ganzen Tag geschienen; das ist nicht die ganze Wahrheit; etwas ganz aufessen.
Syn.: 1 absolut, ganz und gar, gänzlich (emotional), hundertprozentig, komplett, mit Haut und Haar[en] (ugs.), restlos (ugs.), schlechterdings (veraltend), total, völlig, vollkommen, vollständig, von A bis Z (ugs.), von Anfang bis Ende, von Kopf bis Fuß, von oben bis unten, von vorn bis hinten, zur Gänze.
2. (ugs.) heil, unbeschädigt:
ist das Spielzeug noch ganz?; sie hat kein ganzes Paar Strümpfe mehr.
Syn.: unversehrt.
3. <ganze + Kardinalzahl> (ugs.) nicht mehr als:
der Fotoapparat hat auf dem Flohmarkt ganze 7 Euro gekostet.
Syn.: nur.
4. ziemlich, einigermaßen:
das Wetter war ganz schön; er hat ganz gut gesprochen.
Syn.: recht.
5. sehr:
er ist ein ganz großer Künstler; sie war ganz glücklich; (ugs.) ganz viele Zuschauer waren gekommen.

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gạnz 〈Adj.〉
I 〈attr.; präd.; adv.〉
1. unversehrt, heil, unbeschädigt
2. ungeteilt, all, gesamt
3. voll, völlig, vollkommen
4. 〈umg.〉 nur, nicht mehr als
● \ganz Berlin; ein \ganzes Brot; ich besitze noch \ganze drei Euro; das Kind ist seine \ganze Freude; ich habe mein \ganzes Geld ausgegeben; ein \ganzes Jahr; ein \ganzer Mann ein tüchtiger Mann; er ist \ganz der Mann dazu (etwas zu tun) sehr geeignet, in der Lage, imstande; man kann es ihm zutrauen; eine \ganze Menge ziemlich viel; die Reparatur hat \ganze zwei Minuten gedauert; der \ganze Platz war voller Menschen 〈umg.〉; du hast \ganz Recht; ich besitze keine \ganzen Strümpfe mehr 〈umg.〉; ich habe \ganze zwei Stunden warten müssen; den \ganzen Tag; er ist der \ganze Vater, \ganz der Vater dem Vater sehr ähnlich; sie haben ihr \ganzes Vermögen verloren; die \ganze Wahrheit sagen; die \ganze Welt; \ganze Zahl 〈Math.〉 ungeteilte Zahl; Ggs Bruchzahl; die \ganze Zeit (über) ● er hat den Kuchen \ganz aufgegessen; \ganz machen = ganzmachen; \ganz sein in Ordnung sein, heil sein, vollständig sein; das Glas, der Schuh ist noch \ganz ● im (Großen und) Ganzen im Allgemeinen, alles in allem; im Ganzen genommen im Allgemeinen, insgesamt betrachtet; etwas im Ganzen kaufen, verkaufen in größeren Mengen, ungeteilt; mit \ganzer Kraft; ich hoffe, wünsche es von \ganzem Herzen; während der \ganzen Zeit sagte er kein Wort
II 〈nur adv.〉
1. sehr, gänzlich, völlig
2. ziemlich, einigermaßen, leidlich
● es hat \ganz den Anschein, als ob ... es sieht genauso aus, als ob ● das ist etwas \ganz anderes!; ein \ganz armer Mann; \ganz begeistert, erstaunt usw. sein; er sah \ganz blass aus; \ganz gewiss! 〈verstärkend〉; das ist mir \ganz gleich; geht es dir wieder \ganz gut? völlig, sehr gut; danke, es geht mir \ganz gut ziemlich gut, leidlich; \ganz recht, richtig!; das ist \ganz schön; da hat er dich aber \ganz schön betrogen 〈iron.〉 ziemlich stark betrogen; ein \ganz klein wenig ● \ganz allein; er steht \ganz auf meiner Seite; das gefällt mir \ganz besonders gut; es ist \ganz dasselbe; \ganz und gar; \ganz und gar nicht 〈verstärkend〉; bist du fertig? (noch) nicht \ganz!; ich bin (noch) nicht \ganz zufrieden; ich verstehe es nicht \ganz; voll und \ganz 〈verstärkend〉 völlig
[<ahd. ganz „heil, unverletzt, vollständig“ (Adj.), ganzo (Adv.); zu idg. *guhon-; Grundbedeutung wohl „genügen“]

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gạnz <Adj.> [mhd., ahd. ganz = unversehrt, heil; vollständig; vollkommen, H. u.]:
1.
a) <standardsprachlich nur bei Subst. im Sg.> alle[s] ohne Rest, ohne Ausnahme; gesamt; vollständig:
die -e Arbeit;
das -e Haus;
die -e Familie;
die -e Zeit über;
das war nicht die -e Wahrheit;
-e Landstriche wurden verwüstet;
er ist ein -er Kerl (ugs.; jmd., der sich in allen Lebenslagen zurechtfindet, auf den man sich verlassen kann);
wir brauchen für die Arbeit einen -en Mann;
das ist schon das -e Geheimnis (mehr verbirgt sich nicht dahinter; die Handhabung o. Ä. ist gar nicht so kompliziert, wie es erst geschienen hat);
<nicht standardsprachlich auch bei Subst. im Pl.:> die -en (alle) Kinder, Häuser;
<indekl. bei geografischen Namen o. Art.:> g. Mannheim; in g. Europa;
etw. g. aufessen;
etw. g. vergessen;
das hat sie g. allein (ohne fremde Hilfe) gemacht;
das ist g. (völlig) meine Meinung;
sie ist g. die Mutter/(ugs.:) die -e Mutter (ist ihrer Mutter in Aussehen u. Wesen sehr ähnlich);
das ist etwas g. anderes (das ist nicht vergleichbar);
er war g. Würde (verhielt sich sehr würdevoll);
b) <als unbest. Zahladj.> vollständig, abgeschlossen, ungeteilt:
eine -e Drehung;
eine -e Zahl;
wir haben drei -e Flaschen Wein und noch eine halbe getrunken;
eine -e Note (Musik; Note, die im Hinblick auf die Dauer des zu spielenden bzw. zu singenden Tones angibt, dass er vier Schläge lang zu halten ist);
g. und gar (nachdrücklich; völlig: er hat g. und gar versagt);
g. und gar nicht (nachdrücklich; überhaupt nicht: das gefällt mir g. und gar nicht).
2.
a) <einschränkend bei Adj.> ziemlich, einigermaßen:
das Wetter war g. schön;
es gefällt mir g. gut;
b) <intensivierend bei Adj.> sehr; überaus:
ein g. kleiner Rest;
er war g. begeistert.
3. (ugs.) ziemlich (viel), ziemlich (groß):
eine -e Menge;
es dauerte eine -e Weile.
4. <in Verbindung mit einer Kardinalz.> (ugs.) nicht mehr als:
das Buch hat -e fünf Euro gekostet.
5. (ugs.) unbeschädigt, unversehrt, heil:
er hat nur ein -es Paar Schuhe;
etw. wieder g. machen;
bei der Explosion ist keine Fensterscheibe g. geblieben.

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Gạnz,
 
Bruno, schweizerischer Schauspieler, * Zürich 22. 3. 1941; spielte zunächst u. a. in Bremen; 1970-75 und gelegentlich auch später bei der Schaubühne Berlin (u. a. Titelrolle in H. von Kleists »Prinz von Homburg«, 1972 sowie in Werken von Ö. von Horváth, M. Gorkij, T. Bernhard); ab 1975 zahlreiche Filmrollen; seit 1996 Träger des Ifflandringes. Ganz spielte den Goetheschen Faust in P. Steins Inszenierung des »Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil«, die auf der EXPO 2000 in Hannover Premiere hatte.
 
Filme: Die Marquise von O. (1975); Sommergäste (1975); Die linkshändige Frau (1977); Messer im Kopf (1978); Nosferatu (1979); Die Fälschung (1981); In der weißen Stadt (1983); Vater und Söhne (1986, vierteiliger Fernsehfilm); Der Himmel über Berlin (1987); Brandnacht (1991); In weiter Ferne, so nah! (1993); Die Ewigkeit und ein Tag (1998).

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gạnz <Adj.> [mhd., ahd. ganz = unversehrt, heil; vollständig; vollkommen, H. u.]: 1. a) <hochspr. nur bei Subst. im Sg.> alle[s] ohne Rest, ohne Ausnahme; gesamt; vollständig: die -e Arbeit; das -e Haus; die -e Familie; die -e Zeit über; das war nicht die -e Wahrheit; -e Landstriche wurden verwüstet; Ich habe gehört, dass dein -er Fall noch mal aufgerollt werden soll (H. Weber, Einzug 151); er ist ein -er Kerl (ugs.; jmd., der sich in allen Lebenslagen zurechtfindet, auf den man sich verlassen kann); wir brauchen für die Arbeit einen -en Mann (jmdn., der seine Arbeitskraft voll einsetzt); das ist schon das -e Geheimnis (mehr verbirgt sich nicht dahinter; die Handhabung o. Ä. ist gar nicht so kompliziert, wie es erst geschienen hat); <nicht standardsprachlich auch bei Subst. im Pl.:> die -en (alle) Kinder, Häuser; Geborgenheit, Zuwendung, Zärtlichkeit, Liebe - oder wie die -en Dinge heißen, deren ein Kind angeblich bedurfte (Süskind, Parfum 28); <indekl. bei geographischen Namen o. Art.:> g. Mannheim; in g. Europa; etw. g. aufessen; etw. g. vergessen; Während Mönche noch ganz den alten Traditionen verhaftet sind (abenteuer & reisen 2, 1997, 63); das hat sie g. allein (ohne fremde Hilfe) gemacht; das ist g. (völlig) meine Meinung; sie ist g. die Mutter/(ugs.:) die -e Mutter (ist ihrer Mutter in Aussehen u. Wesen sehr ähnlich); das ist etwas g. anderes (das ist nicht vergleichbar); Inzwischen hat der Makler eingesehen, dass seine Methode nicht g. die richtige war (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 3); er war g. Würde (verhielt sich sehr würdevoll); b) (als unbest. Zahladj.) vollständig, abgeschlossen, ungeteilt: eine -e Drehung; eine -e Zahl; wir haben drei -e Flaschen Wein und noch eine halbe getrunken; eine -e Note (Musik; Note, die im Hinblick auf die Dauer des zu spielenden bzw. zu singenden Tones angibt, dass er vier Schläge lang zu halten ist); *g. und gar (nachdrückl.; völlig): er hat g. und gar versagt; g. und gar nicht (nachdrückl.; überhaupt nicht): das gefällt mir g. und gar nicht. 2. a) <einschränkend bei Adj.> ziemlich, einigermaßen: das Wetter war g. schön; es gefällt mir g. gut; b) <intensivierend bei Adj.> sehr; überaus: ein g. kleiner Rest; er war g. begeistert; (ugs.:) Ich möchte mal g. viel Geld haben (Hörzu 16, 1976, 10); (ugs.:) es waren g. viele Leute da (Siems, Coming out 232). 3. (ugs.) ziemlich (viel), ziemlich (groß): eine -e Menge; es dauerte eine -e Weile; die verdient g. schönes Geld. Die ist nämlich tüchtig (Danella, Hotel 39). 4. <in Verbindung mit einer Kardinalz.> (ugs.) nicht mehr als: Neunzig Prozent aller Tötungsdelikte werden heutzutage ... um -e zehn Pfund verübt (Prodöhl, Tod 253); Deine Frau, die drei Wochen mit großem Jammer im Krankenhaus lag, hast du -e vier Mal besucht (Kronauer, Bogenschütze 8); Dabei hat alles einmal so bescheiden angefangen. Ganze sechs Mitarbeiter waren im Gründungsjahr 1964 notwendig (ADAC-Motorwelt 11, 1986, 64); Von ihren 560 000 Quadratkilometern können jedoch nur -e 2,6 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden (NNN 21. 9. 87, 5). 5. a) (ugs.) unbeschädigt, unversehrt, heil: er hat nur ein -es Paar Schuhe; etw. wieder g. machen; bei der Explosion ist keine Fensterscheibe g. geblieben; ∙ b) (von Menschen) unversehrt, unverletzt: Der Graf lebt und ist g. (Schiller, Fiesco II, 11).

Universal-Lexikon. 2012.

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